Den Bagger oder Traktor betanken, ohne dass man erst einmal zur Tankstelle fahren muss? Das klingt sehr praktisch. Ist es auch. Mobile Tankanlagen machen das möglich. Trotzdem ist das Thema mit vielen Fragezeichen versehen. Benötige ich einen Gefahrgutschein? Was bedeutet ADR? Und: Wie groß muss der mobile Tank überhaupt sein? Wir haben diese und andere Fragen gesammelt und für Sie Antworten gesucht und gefunden.
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Wofür brauche ich eine mobile Tankanlage?

Bevor wir zu gesetzlichen Regelungen und Vorschriften kommen, müssen Sie für sich zunächst ein paar Fragen beantworten. Welche Tankgröße ist für Sie sinnvoll? Wenn Sie beispielsweise große, unbewegliche Maschinen auf Baustellen regelmäßig betanken müssen, ist vielleicht eine größere mobile Tankanlage mit mehreren hundert oder sogar 1.000 Litern Fassungsvermögen sinnvoll. Ein Forstbetrieb, der oft an unwegsamen Stellen unterwegs ist, benötigt wahrscheinlich eine deutlich flexiblere Lösung.

Nicht zuletzt ist diese Frage von Bedeutung: Wie viel Platz benötigt eine mobile Tankanlage? Viele mobile Tanks lassen sich problemlos auf einem Pick-up oder in einem Lieferwagen befestigen. Bedenken Sie dabei aber, dass für Ihr Werkzeug noch genügend Platz bleiben muss.

 

Welche Vorschriften sind bei mobilen Tankanlagen wichtig?*

Im Grunde tauchen im Zusammenhang mit der Lagerung und dem Transport von Kraftstoffen drei Stichworte immer wieder auf: ADR, die „Handwerker-Regelung“ und die 1000-Punkte-Regel. Hier einige wichtige Fakten zu den Begriffen:

  • ADR ist die Abkürzung für ein international geltendes Vertragswerk, dass den Transport von Gefahrgut im Straßenverkehr regelt. Neben allen europäischen Staaten sind auch außereuropäische Staaten wie Marokko, Russland oder Nigeria Teil des Abkommens.
  • „Handwerker-Regelung“: Diese aus der Umgangssprache bekannte Regelung bezieht sich auf einen bestimmten Satz aus dem ADR (1.1.3.1. c)). Sie ermöglicht Betrieben die Mitnahme von Kraftstoffen, sofern die Verpackung dazu geeignet ist und die Menge des transportierten Stoffes 450 Liter nicht überschreitet.
  • 1.000-Punkte-Regel: Jedem Gefahrgut wird ein bestimmter Punktewert zugeordnet. Solange die Menge der mitgeführten Gefahrstoffe 1.000 Punkte nicht überschreitet, können auch Mitarbeiter ohne Gefahrgutschein den Transport übernehmen.

Was das alles im Einzelnen für Ihre mobile Tankanlage bedeutet, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten.

Was ist ein ADR-Tank?

Unter einem ADR-Tank versteht man einen Tank, der den Regelungen aus dem ADR entspricht. Für mobile Tankanlagen bedeutet das konkret, dass sie nach internationalem Recht als Gefahrgutbehälter zugelassen sind und die Verpackungs- beziehungsweise IBC-Kriterien erfüllen. Außerdem müssen sie baumustergeprüft sein. Die mobilen Tankanlagen aus dem mr-shop erfüllen diese Voraussetzungen. Mit diesen Anlagen können Sie Kraftstoff dauerhaft und bei jeder Fahrt transportieren, ohne dass Sie den Tank „leertanken“ müssen, um Vorschriften zu erfüllen.

ADR-Zulassung Wie Sie einen ADR-Tank einsetzen dürfen
Diese ADR-Zulassung gilt bei IBC-zugelassenen Tankanlagen aus Kunststoff nur für fünf Jahre. Ab diesem Zeitpunkt gilt für die Tankanlage die „Handwerker-Regelung“ mit besonderen Vorschriften. Für mobile Tankanlagen aus Stahl erlischt die Zulassung nicht, allerdings müssen diese Modelle alle zweieinhalb Jahre von einem zertifizierten Prüfbetrieb (Inspektionsstelle I oder II) auf ihre Dichtigkeit überprüft werden. Das verursacht zusätzliche Kosten.

Was gilt bei der „Handwerker-Regelung“ für mobile Tankanlagen?

Wie in Frage drei schon erklärt, erlischt die ADR-Zulassung für mobile Tankanlagen aus Kunststoff nach fünf Jahren ab Herstellungsdatum. Nun kann unter bestimmten Voraussetzungen die Handwerker-Regelung greifen. Sie können die Anlage weiterhin nutzen, allerdings gibt es eine entscheidende Einschränkung: Sie dürfen in der mobilen Tankanlage nur noch genau die Menge Kraftstoff mitnehmen, die am Einsatzort benötigt wird. Die mitgeführte Menge darf 450 Liter nicht überschreiten.

Handwerker-Regel Was Sie mit Handwerker-Tanks dürfen
Ein Beispiel aus der Praxis: Der Tank eines Baggers auf einer wichtigen Baustelle ist leer. Nach der „Handwerker-Regelung“ dürfen Sie jetzt nur so viel Kraftstoff in Ihre mobile Tankanlage füllen, wie auch in den Tank des Baggers passt. Nach der Betankung darf maximal eine kleine Restmenge im Tank zurückbleiben, sonst riskieren Sie empfindliche Geldstrafen.

Was muss ich bei der 1.000-Punkte-Regel beachten?

Wenn die Menge der mitgeführten Gefahrenstoffe 1.000 Punkte überschreitet, dürfen nur Mitarbeiter mit Gefahrgutschein den Transport übernehmen. Für mobile Tankanlagen sind hier zwei Werte besonders wichtig: Jeder Liter Diesel entspricht auf dieser Skala einem Punkt und jeder mitgeführte Liter Benzin wird mit drei Punkten gezählt.

Um unter der magischen Grenze von 1.000 Punkten zu bleiben, dürfen Sie je nach Tankanlage also maximal 1.000 Liter Diesel oder maximal 333 Liter Benzin mitführen. Sollten Sie mehr Kraftstoff benötigen oder ist das Fassungsvermögen Ihrer mobilen Tankanlage größer, benötigen Sie oder mindestens ein Mitarbeiter für den Transport auf öffentlichen Straßen einen Gefahrgutschein.

Kann ich den mobilen Tank dauerhaft abstellen?

Das ist möglich, wir raten allerdings davon ab. Sobald die mobile Tankanlage nicht mehr auf Ihrem Pick-up, sondern in Ihrer Halle steht, greifen andere rechtliche Maßstäbe, wie man das Volumen des Tanks auffangen muss. So muss sich unterhalb der Tankanlage eine zugelassene Auffangwanne befinden. Zudem kann es im Falle eines ungehinderten Auslaufens – beispielsweise nach einer Beschädigung des Tanks – für Sie ziemlich schnell sehr teuer werden. Wenn Sie Kraftstoff lieber an einer festgelegten Stelle im Betrieb lagern wollen, ist eine der AwSV entsprechende, stationäre Tankanlage für Sie sicherlich sinnvoller.

*Bitte beachten Sie: Die MR-Shop GmbH gibt keine rechtlich verbindlichen Ratschläge. Die veröffentlichten Informationen entsprechen dem zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuellen Kenntnisstand der Redaktion. Die Vertragswerke und Gesetze können sich seit der Veröffentlichung dieses Beitrags verändert haben.
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