Wohl jeder von uns möchte sich in seinem Zuhause sicher fühlen. Ein Weg ist, das Grundstück mit einem stabilen Metallzaun einzufrieden. Doch nicht jedem Grundstücksbesitzer genügt eine bloße Doppelstabmatte als Schutz vor Eindringlingen. Sie möchten ihrem Zaun mit Stacheldraht die Krone aufsetzen. Doch darf man Stacheldraht am privaten Zaun anbringen? Die Antwort ist ganz klar: „JEIN“.
Grundstückssicherung durch Zaun
Als Eigentümer eines Grundstücks ist es Ihr gutes Recht, dieses durch einen Zaun vor dem Zutritt unbefugter Dritter zu schützen. Hierfür bieten sich verschiedene Zäune an.
Möchten Sie ein Grundstück einzäunen, auf dem Sie Tiere halten, können Sie zum Beispiel sehr gut Knotengeflechte nutzen. Ein Wildzaun-Knotengeflecht ist leicht zu montieren, hält Ihre Tiere in Schach und schützt diese gleichzeitig vor Wildtieren.
Für die Einzäunung eines reinen Wohngrundstücks bieten sich hingegen eher Gabionen, Doppelstabmattenzäune oder dekorative Gartenzäune mit Zierelementen an. Sämtliche Varianten überzeugen durch Langlebigkeit und Stabilität. Wofür Sie sich entscheiden, ist letztlich eine Geschmacksfrage.
Stacheldraht am Zaun schafft zusätzliche Sicherheit
Im forst- und landwirtschaftlichen Bereich ist der Einsatz von Stacheldraht ein gängiges Mittel, um einen Zaun aufzurüsten. Denn nicht immer sorgen Knotengeflechte auf Weiden für einen allumfassenden Schutz. So kann es vorkommen, dass Hunde unter dem Zaun hindurchkriechen oder Unbefugte über den Zaun klettern.
Ein Stacheldraht für den Wildzaun sorgt für Abhilfe. Vielfach reicht schon die abschreckende Wirkung Dabei wird der Stacheldraht einfach oben und/oder unterhalb des Zauns angebracht. So können Tiere und Kleinkinder nicht mehr über den Zaun klettern oder unter ihm hindurchkriechen.
Aber auch auf dem privaten Gartenzaun wünscht sich manch einer zusätzlichen Schutz durch Stacheldraht. Und tatsächlich ist es technisch möglich, einen Doppelstabmattenzaun um Stacheldraht zu ergänzen. Allerdings gibt es hier einige Dinge zu beachten. Denn was bei Industrie-, Militär- oder anderen sensiblen Anlagen außerhalb von Wohngebieten üblich ist, kann innerorts ganz anders sein. Dort ist der Einsatz von stacheldrahtbewährten Zäunen keine reine Privatangelegenheit.
Der Stacheldraht am Weidezaun dient als zusätzlicher Schutz: Ein Übersteigen des Zauns ist immer mit Verletzungen oder Rissen in der Kleidung verbunden.
Gartenzaun mit Stacheldraht: Wohnbild und Verkehrssicherungspflicht beachten
So muss beispielsweise das sogenannte Wohnbild berücksichtigt werden. Das bedeutet, dass die Einfriedung in das übliche Bild der sonstigen Grundstücke passen muss. Die Bestimmungen hierfür legt die jeweilige Kommune fest.
Doch selbst wenn in der jeweiligen Wohngegend ein Stacheldraht erlaubt und vielleicht sogar üblich ist, so muss der Eigentümer in jedem Fall seiner Verkehrsicherungspflicht nachkommen. Konkret heißt dies, dass von dem Stacheldraht keine Gefährdung ausgehen darf.
Das gilt nicht nur für Tiere, wie etwa Vögel, die sich darin verfangen und sterben können, sondern selbstverständlich auch für die Mitmenschen. Hier gilt das „Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme“, das ganz besonders gegenüber Kindern und älteren Menschen zum Tragen kommt.
Stacheldraht gibt es nicht nur klassisch unlackiert, sondern auch in Grün. Er bietet an Wildgehegen zusätzlichen Schutz. In puncto Gartenzaun ist jedoch Vorsicht geboten.
Y-Halter lassen sich einfach auf die Pfosten von Stabmattenzäunen aufschlagen. Dabei sollten Sie beachten, wie hoch ihr Doppelstabmattenzaun in Ihrem Ort sein darf.
Stacheldraht am Gartenzaun: Was sagt das Gesetz?
Zwar gibt es kein Gesetz, dass den Einsatz von Stacheldraht am privaten Gartenzaun generell verbietet. Kommt es jedoch in der Nachbarschaft aufgrund eines montierten Stacheldrahtes zum Streit, entscheiden Gerichte individuell.
In jedem Fall nicht erlaubt sind Zäune, die vollständig aus Stacheldraht bestehen. Oder wenn die Stacheldrahtkronen auf einem Zaun so ausgerichtet sind, dass sie sich in Körper- oder Kopfhöhe befinden.
Ansonsten wird bei der Beurteilung beispielsweise berücksichtigt, ob der Eigentümer des Stacheldrahtzauns eine Person des öffentlichen Lebens ist und dadurch ein besonderer Schutz der Privatsphäre gerechtfertigt ist. Auch ein erhöhtes Einbruchrisiko kann sich positiv auf eine Beurteilung durch das Gericht auswirken. Es ist also eine Einzelfallentscheidung.
In der Vergangenheit gab es jedoch auch immer wieder Fälle, in denen Gerichte zugunsten der verärgerten Nachbarschaft entschieden haben: Der montierte Stacheldraht musste schließlich vom Gartenzaun entfernt werden. Bevor dazu oder möglicherweise sogar Verletzungen mit kommt, sollten Sie sich unbedingt bei der Gemeinde informieren und mit Ihren Nachbarn Rücksprache halten.
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