© Adobe Stock / KK-Fotografie

Die Haltung von Vögeln ist ein faszinierendes Hobby, dem deshalb viele Leute frönen. Gerade, wenn Sie mehreren gefiederten Freunden ein artgerechtes Zuhause bieten möchten, ist es vorteilhaft, sie in einer Innenraum- oder Außenvoliere zu halten. Möchten Sie das Gitterhaus selbst bauen, benötigen Sie unter anderm viele Quadratmeter Vorlierendraht. Hier einige Tipps, was Sie beim Volierenbau beachten müssen und welches Volierengeflecht für welche Vogelart geeignet ist.

2024 02 29 Banner Technikboerse Schuetz 1000Liter HW40 300x250px V2

Vorteile einer selbstgebauten Voliere

Es gibt sicherlich eine Vielzahl an fertigen Volieren in allen erdenklichen Größen zu kaufen. Dennoch bietet es jede Menge Vorteile, ein Gitterhaus selbst zu bauen. Zum einen reduziert es die Kosten, da Sie die benötigten Materialien in genau der Menge dort einkaufen können, wo es am günstigsten ist. Weiterhin fallen die Fertigungskosten weg, da Sie diesen Part selbst übernehmen. Zum anderen können Sie Ihre Voliere frei nach Ihren Wünschen gestalten. Vor allem, wenn sie das Gitterhaus baulichen Gegebenheiten anpassen müssen (Innenraumvoliere, Gartenhüttenanbau, Balkon, unter Terrassenüberdachung o. ä.) bietet sich eine maßgeschneiderter Eigenbau an.

Die artgerechte Vogelvoliere

Spaß am Werken und ein geübter Umgang mit den benötigten Werkzeugen und Werkstoffen sind allerdings Voraussetzung. Je nach Dimension, Konstruktion und Ausstattung der Voliere kann der Bau durchaus aufwendig sein. Beispielsweise, wenn Sie einen Innenraum über ein Fenster mit einem Außenbereich als zweiteilige Voliere verbinden wollen. Oder Nistzellen geschaffen werden müssen, weil eine Zucht geplant ist.

Ein besonderer Fall sind in diesem Zusammenhang Taubenvolieren, für die in der Regel (ggf. verschließbare) Öffnungen für Freiflüge erforderlich sind. Das steigert die bauliche Herausforderung nochmals. Ziervogelvolieren hingegen sollten in Ihrem Interesse dauerhaft ausbruchsicher sein.

Brutkaesten-in-Voliere

Ziervogel-Nistplätze in Außenvoliere © Adobe Stock / Fany’s Photos

Richtlinien für den Bau einer Voliere

Wir wären nicht in Deutschland, gäbe es nicht auch etliche rechtliche Aspekte beim Bau einer Voliere zu beachten. Hierbei muss man zwischen den bau- sowie tierrechtlichen Anforderungen unterscheiden und parallel in die Planung einbeziehen.

Allgemeine bauliche Vorgaben für eine Voliere

Sind Sie kein Landwirt mit einem Gehöft außerhalb des Ortes, ist es leider nicht ohne Weiteres erlaubt, eine Außenvoliere zu errichten. Das gilt umso strenger für reine Wohngebiete. Und wie so häufig, gibt es dafür keine bundeseinheitliche Regelungen, sondern sie unterliegen den Bundesländern.

Vogelvoliere aus Metall

Ob die Voliere genehmigt wird, entscheidet das Bauamt © Adobe Stock / mykytivoandr

Dort, wo in dem einen Ort eine 30 Kubikmeter große Außenvoliere ohne festes Dach noch als erlaubter Käfig durchgeht, gilt Sie woanders bereits als inakzeptables Gebäude. Mit festem Dach ist gilt sie fast immer als Gebäude und bringt Probleme bei der Genehmigung.

Gehen Sie also als erstes zum örtlichen Bauamt und informieren sich, ob, in welcher Größe und welcher Bauart ihr Vorhaben zulässig ist. Eine offizielle Genehmigung benötigen Sie in jedem Fall. Zusätzlich müssen Sie ihre Nachbarn sowie ggf. ihren Vermieter um Erlaubnis fragen. Lassen Sie sich möglichst eine schriftliche Einverständniserklärung geben, um Diskussionen und Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen.

Insofern ist der illegale Bau einer Voliere eine schlechte Idee, selbst wenn Sie ein Haus mit nicht einsehbarem Grundstück besitzen. Das Trällern und Schreien ihrer gefiederten Lieblinge wird Sie irgendwann verraten.

Tierrechtliche Volieren-Aspekte

Gleichzeitig müssen Sie die tierrechtlichen Aspekte im Blick haben, um eine artgerechte Haltung der Vögel in ihrer Voliere sicherzustellen. Das betrifft zuallererst, welche Flatterfreunde Sie überhaupt halten dürfen.

Für einheimische Arten ist die Unterbringung in einer privaten Voliere komplett untersagt. Ziervogelklassiker wie Kanarienvögel, Pracht- und Zebrafinken sowie Sittiche unterliegen keinerlei Auflagen und können problemlos in ein Gitterhaus entlassen werden.

Anders große Exoten wie Graupapageien, Loris, Amazonen oder gar Aras. Sie fallen unter die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) und müssen zwingend angemeldet werden. Für die Anmeldung zuständig ist das jeweilige Landesamt für Natur und Umwelt. Dafür benötigen Sie einen Herkunftsnachweis, den Sie vom Vogelhändler erhalten. Verweigert er ihn, nehmen Sie vom Kauf lieber Abstand.

Vogelexperten empfehlen zudem dringend, die geselligen Papageien zumindest als Pärchen zu halten, damit sie psychisch gesund bleiben.

Graupapagei-in-Voliere

Papageien fallen unter die Artenschutzverordnung © Adobe Stock / picturist

Kommen wir zum Platzbedarf. Haben Sie sich für eine oder mehrere Arten entschieden, müssen Sie bestimmen, welchen Raum und sonstigen Bedarf an Temperatur, Ruheplätzen, Spielzeug, Flugtrieb usw. sie benötigen. Ein Großpapageienpärchen beansprucht logischerweise mehr Lebensraum, als zwei Zebrafinken.

Planen Sie für ein kleines Vogelpärchen etwa 150 x 100 x 100 cm ein und addieren für jedes zusätzliche Vogelpaar nochmals 50 % der Grundfläche. Ein Graupapageienpärchen benötigt bereits mindestens 200 x 100 x 200 cm Volumen in der Voliere, um auch mal abheben zu können. Papageienfreunde finden auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ein PDF-Dokument, in dem die Halterungsanforderungen detailliert aufgeführt sind. 

Für Tauben wiederum gelten Sondervorschriften. Zum einen können sie die Voliere bzw. den Taubenschlag verlassen und sich während des Freiflugs – wenn auch selten – mit der Geflügelpest infizieren. Um eine  Ausbreitung zu verhindern und Ausbrüche zuordnen zu können, müssen sie beim zuständigen Veterinäramt angemeldet werden. Dass das in der Vergangenheit zu wenig passiert ist, machen die Ämter inzwischen breit angelegte Kontrollen.

Tauben-in-Voliere

Tauben müssen beim Veterinäramt gemeldet werden © Adobe Stock / lv43r

Passendes Baumaterial für Volieren

Auch das Material für die Voliere will passend gewählt sein. Grundsätzlich gilt: Je größer der Vogel, desto stabiler muss das Material sein. Speziell Papageien, aber auch Tauben, haben kräftige Schnäbel und knabbern zudem noch gerne an allem, was einen Ansatz bietet. Somit auch am Volierengestell und Volierengitter.

Für die großen Exoten sollte die Gestellkonstruktion deshalb aus Aluminiumvierkantrohren bestehen, auch wenn deren Bearbeitung schwieriger ist. Für kleinere Ziervögel genügt Fichtenholz oder die festere Douglasie. Harte Buche ist natürlich ebenso eine Option.

volierendraht

Ebenso wichtig ist der Volierendraht. Tauben und Graupapageien kommen gut mit einer Maschenweite von 24 x 24 mm zurecht. Aufgrund ihrer Schnäbel sollte der Drahtdurchmesser jedoch nicht unter 1,75 mm liegen, da sie ihn sonst durchknabbern und sich dabei eventuell verletzen könnten.

Für die etwas kleineren Nymphensittiche hingegen ist eine Drahtstärke von 1,20 mm ausreichend. Allerdings sollte bei ihnen die Maschenweite höchsten 19 x 19 mm betragen, da sie sonst hindurchschlüpfen und entkommen könnten.

Noch enger sollte der Draht bei Wellensittichen sein. Hier wird eine maximale Maschenweite von 12 x 12 mm empfohlen. Die Drahtstärke sollte 1 mm nicht unterschreiten.

Kanarienvögel dürfen Sie gerne in Volieren mit einer darunterliegenden Stärke halten, da deren Schnäbel nicht so kraftvoll sind wie die ihrer größeren Artgenossen. Allerdings benötigen sie einen sehr engmaschigen Volierendraht. Hierfür bietet sich zum Beispiel ein Draht mit den Maßen 6,3 x 6,3 mm an.

Alle genannten Volierengitter können Sie günstig als 25-m-Rollen in Höhen bis 1,50 m preiswert im MR-Shop bestellen.

Ihre persönliche Zaunberatung

Um das passende Drahtgitter für ihr Volieren-Projekt herauszufinden, rufen Sie uns gerne an. Sie können Sie uns zu unseren Geschäftszeiten unter der Nummer 02574 / 8837840 anrufen oder über unser Kontaktformular anschreiben. Unsere Experten beraten Sie ausführlich und unverbindlich.
MR Shop neues Logo

Über die Experten beim MR-Shop

Der MR-Shop ist spezialisiert auf den Verkauf technischer Produkte für die Landwirtschaft, das Bauwesen, die Industrie sowie Privatpersonen. Unser redaktionelles Expertenteam recherchiert zu aktuellen Themen und stellt für Sie regelmäßig hilfreiche Informationen und Fachwissen aus den verschiedenen Branchen bereit. Neben Lösungsleitfäden und Anwendungsempfehlungen teilen Kunden ihre persönlichen Erfahrungen mit den Produkten, die sie im MR-Shop erworben haben.